Testsieger „Affäre“
Manchmal ist es ein schleichender Prozess und bahnt sich über Wochen oder Jahre hinweg an, manchmal kommt es aber auch so plötzlich und unerwartet, dass sich gar nicht begreifen lässt, wie das überhaupt geschehen konnte. Der Effekt bleibt immer derselbe: entscheidet sich einer der beiden Partner zu gehen, bleibt der andere verlassen und verletzt zurück.
Was sollst Du also tun, wenn Deiner Beziehung ein jähes Ende bereitet wurde, Du in Trauer und Depression verfällst, Du Dir unendlich viele Fragen stellst, weil alles so unerklärlich scheint, während Dein Ex-Partner womöglich schon zufrieden weiterlebt und mit allem abschließen kann?
Es gibt Wege und es gibt Methoden, wie Du womöglich sogar gestärkt aus einer solchen Situation hervorgehen kannst. Dabei gilt es, die verschiedenen Bereiche Deiner Umgebung und auch Deiner Seele umzugestalten, damit Du irgendwann auch wieder reif bist für einen neuen Partner.
Die Trauer zulassen
Die ersten Tage, nachdem Du verlassen worden bist, gehören wohl zu den zähesten und leersten Stunden Deines Lebens. Überall riecht es nach dem Partner, Gegenstände erinnern an ihn und Dein Handy ist voller SMS, die er Dir noch in Liebe und Zuneigung geschrieben hat. Selbst wenn ihr nicht zusammen gelebt habt, Du wirst so vieles entdecken, was Dich an eure gemeinsame Zeit erinnert.
In dieser Phase ist es wichtig, Dir auch die Zeit zu nehmen, um die beendete Beziehung zu trauern. Ist Dir nach Weinen, dann weine, ist Dir nach Wut, dann schreie, und ist Dir nach Ruhe, dann ziehe Dich zurück. Verdrängte Gefühle kommen immer irgendwann wieder hoch, und sei es in der nächsten Beziehung, wo plötzlich nicht verarbeitete Emotionen aus ganz anderen Zeiten die neue Zeit belasten. Du bist verlassen worden, und Du hast das Recht, einen Groll gegen Deinen Partner zu hegen. Vermutlich wirst Du erst noch den Gedanken haben, ihn irgendwie zurückgewinnen zu können. Manchmal mag das gelingen, denn an manchen Beziehungen lässt sich tatsächlich noch irgendetwas retten. Doch Du solltest dir gut überlegen, aus welchen Gründen Dein Partner überhaupt gegangen ist. Überwiegen natürlich in der ersten Zeit nach der Trennung mehr die Gefühle als der Verstand, solltest Du die Verletzung nicht noch größer machen, indem Du Deinem Partner auf Knien hinterherkriechst und er Dich immer wieder zurückweisen muss.
Familie und Freunde können helfen
Während einer Beziehung ist man natürlicherweise sehr fokussiert auf den Partner. Genau das macht ja auch die Liebe aus, der Partner sollte eine der wichtigsten Personen im Leben sein. Fällt diese Konstante dann plötzlich aus Deinem Leben heraus, wird es Dir erstmal schwer fallen zu erkennen, wen es da überhaupt noch so gibt, an den Du Dich richten kannst. Du solltest weder Deine Geschichte vor aller Welt ausbreiten – denn das kann Dich sogar noch weiter runterziehen, wenn Du überall, wo Du auftauchst, nur noch bemitleidet wirst – aber den Kummer in Dich hineinzufressen, das ist genauso wenig eine Lösung. Oftmals findet man gute Freunde oder auch Familienmitglieder, die schon einmal dasselbe durchgemacht haben, oder wenn sie auch nicht dein Schicksal teilen, Bezugspersonen, die die Dinge aus einer anderen, relativierenden Sicht sehen, können Dir nur helfen, die Situation zu begreifen.
Dennoch gibt es Fälle, in denen die Betroffenen so traurig, so verletzt und so verzweifelt sind, dass selbst Freunde und Familie nicht mehr zu ihnen durchdringen können. Das ist vor allem der Fall, wenn die Beziehung schon lange nicht mehr gut lief, und die tiefe der Verletzung nicht nur in der eigentlichen Trennung begründet liegt. Solltest auch Du dich auf allen Ebenen unverstanden fühlen, dann gibt es auch die Möglichkeit, einen Therapeuten aufzusuchen. Das ist keine Schmach, denn den inneren Seelenzustand eines Verlassenen sollte man nicht unterschätzen oder abtun. Aber wichtig für alle, an die sich ein Verlassener wendet: Ihm den Blick für die Zukunft öffnen und zeigen, dass es auch ohne den Ex-Partner ein Leben gibt, dass es sich zu leben lohnt!
Die Fehler nicht nur bei sich selbst suchen
Als Zurückgelassener neigst Du dazu, die Fehler bei Dir selber zu suchen. Du fragst Dich, was Du falsch gemacht hast, was Du hättest ändern müssen, und ob Du ein so schlechter Partner warst, dass es der andere nicht mehr bei Dir ausgehalten hat.
Natürlich gehören immer zwei zu einer Beziehung, und es erfordert ein gesundes Maß an Selbsteinschätzung, um auch erkennen zu können, was den Partner nicht zufrieden gemacht haben könnte. Und doch hast Du die Beziehung nicht beendet, Du hättest vielleicht die Geduld gehabt, über die Dinge zu reden und Veränderungen zu versuchen. Letztendlich hat Dein Partner die Beziehung aufgegeben, und es macht Dich nur noch trauriger und verzweifelter, wenn Du Dich selbst immer wieder mit Vorwürfen belastest.
Ziehe aus Deiner vergangenen Partnerschaft positive Lehren für Dich selber, nimm Dir vor, es in Zukunft anders zu machen, oder in Deiner Partnerwahl andere Kriterien anzusetzen. So kannst Du von dem Verlust irgendwann sogar profitieren: Lerne aus den Fehlern des anderen und aus Deinen eigenen, indem Du Dir bewusst machst, aufgrund welchen Prozesses alles überhaupt scheitern konnte!
Positiv in die Zukunft schauen
Ist die erste Phase der Trennung überwunden, hast Du womöglich wieder die Kraft, Deine Gedanken in Richtung Zukunft zu lenken, statt weiter in der Vergangenheit nach Antworten zu wühlen. Vielleicht schaffst Du es, Dich all der Dinge zu entledigen, die Dich noch an Deinen Ex-Partner erinnern. Das ist kein Verrat an vergangene Zeiten, sondern unterstützt nur die Entwicklung, die Du durchmachst. An einer Beziehung war nicht immer alles schlecht, man hat sie ja auch irgendwann aus guten Gründen begonnen. Vielleicht erinnerst du Dich positiv an diese Anfänge zurück, verlierst damit ein wenig die Wut auf denjenigen, der Dich verlassen hat, und freust Dich darauf, dass irgendwann wieder mit jemandem erleben zu können.
Was zählt: In Aktion treten, den Alltag mit Dingen füllen, die man schon immer mal machen wollte, die der Partner selber vielleicht sogar immer gebremst hat. Du solltest anfangen, Dich wieder selbst zu fühlen, als eigenständige Person zu begreifen, die auch alleine zufrieden leben kann! Wenn Du erst wieder gelernt hast, alleine glücklich zu sein, kannst Du dich viel besser auch bewusst wieder dazu entscheiden, es nochmal zu zweit mit einem neuen Partner zu versuchen!
Verlassen werden als Chance
Achtest Du auf all diese Komponenten und kleinen Dinge, die dich aufrechterhalten können, dann wirst Du das Ende Deiner Beziehung auch als Chance begreifen können. Oft quälst Du Dich lange, bevor Du siehst, dass Dir Dein Partner vielleicht sogar einen Gefallen getan hat, indem er gegangen ist. Er ist nicht aus der Welt, vielleicht ist es irgendwann möglich, aufeinander zuzugehen, und eine entspannte, schmerzfreie Basis zu finden. Auch wenn diese Möglichkeit nicht eintreten sollte: Die Liebe ist immer dann eine vollendete, wenn beide Partner gleichermaßen glücklich darin sind. Freue Dich auf denjenigen, mit dem Du dieses wunderschöne Privileg wieder teilen kannst!
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APR