Eifersucht kann in kleinerem Rahmen durchaus schmeicheln, zeigt sie doch, wie viel mir an meinem Partner liegt, wie sehr ich sie oder ihn doch liebe. Liebe komplett ohne Eifersucht ist meines Erachtens dementsprechend kaum möglich.
Testsieger „Affäre“
Allerdings kann Eifersucht auch schnell nerven, sobald sie in Kontrollsucht oder Misstrauen abdriftet. Gesucht ist vielmehr der Spagat zwischen einer, dem Partner schmeichelnden und trotzdem nicht einengenden Eifersucht. Leider ist entsprechender Idealzustand ein seltenes Gut.
1. Offener Umgang mit dem Thema Eifersucht
Wie bei nahezu allen Beziehungsproblemen ist es auch bei Eifersucht extrem wichtig das Thema offen anzusprechen, um im Idealfall eine gemeinsame Lösung zu finden bzw. zu erarbeiten. Dabei kann die Eifersucht sowohl von demjenigen der eifersüchtig ist wie aber auch von dem, der unter der Eifersucht des anderen leidet, thematisiert werden. Sobald entsprechendes Problem benannt ist, sollte möglichst objektiv nach Gründen für die Eifersucht gesucht werden. Ist sie mitunter in einigen Situationen sogar berechtigt? Sprich, kann ich meinem Partner die Eifersucht nehmen, in dem ich mich in einigen Situationen anders verhalte? Gebe ich ihr/ihm mitunter Anlass für Eifersucht ohne dass mir dies auch nur annähernd bewusst ist? Oder ist die Eifersucht unbegründet? In diesem Fall gestaltet sich die Lösung dieses Problems sehr viel differenzierter und schwieriger.
2. Vertrauen in den Partner stärken
Bei unbegründeter Eifersucht ist es eminent wichtig das Vertrauen in den Partner zu stärken. Dies lässt sich am Einfachsten durch grösstmögliche Offenheit und Transparenz schaffen. Idealerweise bietet eine gut funktionierende Partnerschaft keinen Raum für Eifersucht. Allerdings ist es hier auch wichtig, den Spagat zwischen Transparenz/Offenheit und Kontrollwahn des anderen zu finden. Es macht niemanden Spaß, sich für alles rechtfertigen zu müssen. Allerdings ist es auch genauso deplatziert, gerade wenn um die Schwäche des anderen weiß, noch einen Finger in die Wunde zu legen und entsprechend Raum für Spekulationen und Eifersucht zu lassen.
3. Das eigene Selbstvertrauen stärken
Häufig hilft es auch, das eigene Selbstvertrauen bzw. Selbstwertgefühl zu steigern, um Eifersucht zu nehmen. Diese rührt leider häufig aus einem Mangel an Selbstwertgefühl. Was findet mein Partner überhaupt an mir? Wie kann ich bloß eine so tolle Frau/einen derart tollen Mann haben? Als ob ich jemand derart attraktives für mich alleine habe? Entsprechende Selbstzweifel fußen auf geringem Selbstwertgefühl und führen dann fast zwangsläufig zu Eifersucht. In diesem Fall ist einfacher das – der Eifersucht zu Grunde liegende – fehlende Selbstvertrauen zu stärken, anstatt die Eifersucht zu bekämpfen. Idealerweise geschieht dies gemeinsam, beispielsweise in dem ich meinem Partner schildere, was ich an ihr/ihm mag und schätze, warum sie/er für mich besonders und derart liebenswert ist. Oft rührt mangelndes Selbstvertrauen an fehlender Kommunikation und derart begründeter subjektiver Falscheinschätzung einer Situation.
4. Freiräume schaffen – nicht immer aufeinander „glucken“
So sehr ich meinen Partner auch liebe, sollte jeder doch trotz glücklicher Partnerschaft sein eigenes Leben haben. Auch neben Schule/Beruf braucht jeder seine Freiräume, etwas für sich. So toll der andere auch ist, kann ich mich nicht nur noch durch den anderen definieren. Eigene Hobbys und/oder ein eigener Freundeskreis sind unheimlich wichtig. Zudem freut sich jeder ab und wann auf einen Mädels-/Männerabend. Aller Offenheit/allem Vertrauen und aller Wertschätzung dem Partner zum Trotz gibt es einfach Themen, die man mit anderen besser besprechen kann und will. Entsprechende Freiräume dienen dem eigenen seelischen Gleichgewicht und sind dementsprechend unheimlich wichtig für eine glückliche, ausgeglichene Beziehung. Ich kann nur eine harmonische Partnerschaft führen, wenn ich auch ansonsten mit mir im Reinen, ausgeglichen und glücklich bin. Mein Partner kann nicht kompensieren, was ansonsten alles schief läuft bzw. nicht mehr befriedigt wird. Dies führt auf Dauer nahezu zwangsläufig zu Missgunst und – oft unbegründeter – Eifersucht.
Ganz schlimm wird dies, wenn sich lediglich einer die Freiräume nimmt, während der andere am liebsten permanent gemeinsam mit dem Partner Zeit verbringt. Wie bei fast allem, hilft auch hierbei in erster Linie ein offener Umgang, um eine gemeinsame Lösung zu finden, zumal jeder entsprechende Freiräume individuell definiert. Es kann sein, dass mir ein Nachmittag in der Woche oder ein Tag im Monat vollkommen für mich selbst reicht, während mein Partner viel mehr Freiräume für seine Ausgeglichenheit benötigt. Eine goldene Regel diesbezüglich gibt es glücklicherweise nicht. Es hilft nur reden und auf sein Inneres hören.
5. Rat von Dritten
Manchmal hilft es auch ungemein, jemanden Dritten, möglichst Objektiven, zu kontaktieren. Wichtig dabei ist lediglich, dass es sich bei dieser Person um jemanden handelt, der unvoreingenommen und objektiv die Situationen beurteilt. Diese Person muss Fingerspitzengefühl beweisen, um keinen auf die Füße zu treten und beiden gerecht zu werden. Deshalb empfiehlt es sich, keinen engen Freund zu nehmen, ist dieser doch in den seltensten Fällen auch nur annähernd objektiv (selbst wenn er wollte, ist es ihm in den seltensten Fällen möglich). Diese Person versucht beiden dann ihre subjektive Wahrnehmung aufzuzeigen und entsprechende eigene Unzulänglichkeiten anzusprechen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Situation zwischen beiden so angespannt ist, dass niemand die Belange des anderen nachvollziehen und akzeptieren kann. Manchmal braucht es in solchen Fällen dann einfach jemand Neutrales, der hilft, entsprechende Missstände aufzuzeigen.
6. Inanspruchnahme von professioneller Hilfe
Je nachdem wie ausgeprägt sich die Eifersucht im Alltag zeigt und vor allem wenn Eifersuchtsattacken objektiv unbegründet – und daher schlichtweg unnötig – sind, ist dies auf Dauer für beide ein nicht tragbarer Zustand. Ohne große Schuldzuweisungen sollte in diesem Fall möglichst zeitnah professionelle Hilfe aufgesucht werden. Es ist kein Zeichen von Schwäche sondern vielmehr charakterlicher Stärke, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, zumal Eifersucht – je nachdem in welcher Ausprägung – weniger Charakterzug denn psychische Krankheit sein kann. Selbige lässt sich ohne therapeutische, professionelle Hilfe nur schwer überwinden.
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JUL