Wir stehen fassungslos dem Tod gegenüber, wenn er einen geliebten Menschen aus unserer Mitte nimmt und ein tiefes Loch hinterlässt. Selbst wenn wir bei Krankheit des Partners Zeit hatten, uns psychisch und mental auf den Augenblick des Abschieds vorzubereiten, schimmert bei aller Todesahnung immer noch ein kleiner Hoffnungsfunke auf Heilung durch. Die direkte Konfrontation mit dem Tod ist dagegen eine unwiderrufliche, tief greifende Erfahrung, bar jeder Illusion, die viele Menschen in eine schwere Lebenskrise führt.
Was verändert sich durch den Verlust des Partners?
Alles, was Du bisher mit deinem Partner geteilt hast, fällt nun in Deinen eigenen Verantwortungsbereich: die Pflege und Erziehung von Kindern oder anderen Familienangehörigen, die wirtschaftliche Versorgung, das Lösen und Bewältigen von herausfordernden Situationen und das Ertragen von Freude und Leid. Wie kann es weitergehen ohne den geliebten Partner? Hat der Tod des Mannes oder der Tod der Frau Dich tief erschüttert und Dir den Boden unter den Füßen weggezogen? Fühlst Du Dich im Stich gelassen? Kannst du in Deinem Schmerz mit niemandem über den Tod des Ehepartners sprechen? So viele Fragen und Gefühle stürzen auf einmal auf Dich ein.
Hinzu kommt, dass Du nicht nur Deinen Partner verloren hast, sondern auch Deinen besten Freund oder die beste Freundin, Deinen Liebhaber und Lebensbegleiter, vielleicht auch den Vater Deiner Kinder oder Deinen Beschützer und Ernährer. Dein gesellschaftlicher Status verändert sich. Du bist entweder Witwe / Witwer oder wieder Single. Mit dem Tod Deines Mannes stirbt auch Deine bisherige Rolle als Partnerin, Geliebte und Freundin. Und vielleicht machst Du zu allen diesen Verlusten auch noch die Erfahrung, dass vertraute Menschen und Freunde Dich nach dem Tod des Ehepartners plötzlich meiden, weil sie nicht mit Tod und Trauer umgehen können. Und Du verlierst den Halt, den Dir ein bisher vertrauter Alltagsrhythmus gegeben hat.
Vier Schritte zur Trauerbewältigung
Nach dem Verlust deines Partners laufen alle Deine Bemühungen um gegenseitige Unterstützung und gemeinsames Erleben ins Leere. Die Gedanken, die um den verlorenen Partner kreisen, haben kein Ziel und keinen Sinn mehr. Du wirst lernen dürfen, ohne Deinen Partner auszukommen und schließlich auch erfahren, dass Du ein ganz anderes Leben führen kannst als in der Vergangenheit. Die Verarbeitung von Trauer und Verlust geschieht in vier Erfahrungsschritten oder Aufgaben.
Erster Schritt: Akzeptiere den Verlust des Partners als eine unwiderrufliche Tatsache. Erkenne, dass niemand Dir den geliebten Menschen zurückbringen kann, dass Du ihn in der vertrauten Form nicht wiedersiehst. Ein Ritual des Abschiednehmens kann Dich bei dem Prozess des Loslassens unterstützen. Suche Dir einen Gegenstand, der Deinen Partner oder Deine Beziehung symbolisiert – einen Stein, ein Foto, eine Figur – und trage sie in einer Schachtel an einem Ort Deiner Wahl zu Grabe, signalisiere damit Deine Bereitschaft zu Wandlung und Erneuerung.
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Zweiter Schritt: Akzeptiere Deinen Trauerschmerz und alle Deine Gefühle, die durch den Tod des Partners in Dir freigesetzt werden. Gib ihnen Raum, sich auszudrücken, im Tanz, in der Malerei, im Schreiben. Arbeite mit der Farbe Schwarz, mit Erde, Ton und Wasser. Erlaube dir das Herauslassen von Wut und Zorn – vielleicht in der Natur, wo Dich keiner hören kann. Der Schmerz will bewusst durchlebt und durchlitten sein. Nur so kann er sich in eine neue Kraft verwandeln. Dir durch Ablenkungen, vermehrte Aktivitäten oder andere Betäubungen den Schmerz erträglicher machen zu können, ist eine Lüge, mit der Du langfristig gegen Dich selbst arbeitest.
Dritter Schritt: Baue Dir ein neues Leben ohne Partner auf. Erforsche und entdecke, welche Potenziale noch ungenutzt in Dir liegen. Überrasche Dich selbst und Deine Umwelt mit einer neuen Rolle, neu erlernten Fertigkeiten. Traue Dir die Rolle und Aufgaben Deines verstorbenen Partners zu, betrachte sie als eine Herausforderung zum Wachsen. Ein seelisches „Zumachen“ und Beharren auf Hilflosigkeit führen zu Verhärtung und Verbitterung. Mit ständig wiederholten Glaubenssätzen wie „mir hilft ja doch keiner“ oder „keiner kümmert sich um mich“ baust Du nur dicke Mauern um Dich herum auf und wirst für andere uneinnehmbar.
Vierter Schritt: Öffne Dich wieder für andere Menschen. Das ist nur möglich, wenn Du Dich gefühlsmäßig von Deiner alten Beziehung gelöst hast, wenn Dich keine Schuldgefühle mehr quälen, Du unbewusst keine Wut mehr auf Deinen Partner hast, dass er Dich allein gelassen hat. Gehe wieder unbekümmert auf andere Menschen oder Selbsthilfegruppen zu und hole Dir die Unterstützung, die Du brauchst. Formuliere Dein Bedürfnis nach einem Gespräch, nach Nähe oder Begleitung, und Du wirst erfahren, dass sich neue Freundschaften und Beziehungen auf einer neuen Grundlage entwickeln.
Eine neue Lebensperspektive
Auf dem Weg, Dir ein neues Leben ohne Partner aufzubauen, wirst du Fortschritte und Rückschritte erleben. Bleibe auf jeden Fall in Bewegung und lass Dich nicht von Misserfolgen entmutigen. Jede Art von Erfahrung trägt zu Deinem Wachstum bei und verleiht Dir Kraft, Dich dem Lebensfluss vertrauensvoll zu öffnen und die Freude am Leben wieder neu zu entdecken und zu genießen. Erkenne die Chance, in Kontakt mit Deiner eigenen Kraft zu kommen und dich seelisch in Deiner Mitte zu verankern. Mit der Zeit wirst Du entdecken, dass Du durch den Verlust Deines Partners ein neues Lebensgefühl und eine neue Perspektive gewonnen hast.
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DEZ