Testsieger „Affäre“
Nun ist es also soweit, Du hast es lange vor Dir hergeschoben, gedreht und gewendet, aber Du spürst die Veränderungen in Dir und weißt, dass Deine Liebe zu ihm, oder ihr, erloschen ist. Du möchtest Dich trennen. Das macht Angst, denn Du fragst Dich sicher, wie kann ich dem einst geliebten Menschen das so schonend wie möglich beibringen? Wie trennt man sich denn richtig?
Du weißt, dass Du weh tun musst, obwohl Du nicht weh tun möchtest. Du fühlst Dich hin und hergerissen, zwischen Deinen Wünschen und den Konsequenzen, die es bis zu dem Schritt der Trennung anzunehmen und dann umzusetzen gilt.
Im Anschluss möchten wir Dir einige Anregungen, Gedankenanstöße und Möglichkeiten reichen, wie Du Deine Trennung stilvoll und zugleich sensibel gestalten kannst. Du wirst sehen, es ist eine Frage des persönlichen Mutes, des Anstandes und der inneren Reife. Und es ist eine echte Chance für Dich, an dieser Erfahrung zu wachsen.
Trennungs-Tipp 1: Der Andere
Versetze Dich in den Anderen hinein. Wie würde es Dir gehen, wenn Du verlassen wirst? Was würdest Du Dir wünschen? Wie würdest Du es selbst erfahren wollen? Du kennst den Menschen gut, den Du einst geliebt hast und von dem Du Dich nun trennen wirst.
Wie ist dieser Mensch, was braucht er, welche Ängste hat er?
Begegne Deiner einstigen Liebe mit Respekt und Achtung, denn sie hat Dir viel geben und Dich mitgeformt zu dem, der Du heute bist. Enttäusche nicht das Vertrauen was Dir entgegengebracht wird, sondern sei einfühlend und doch konsequent.
Trennungs-Tipp 2: Der Brief
Eine gute Möglichkeit ist es, Deine Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen. Sortiere Dich innerlich beim Schreiben und sprich den Menschen direkt und ehrlich in Deinen Zeilen an. Sei ganz offen und einfühlend zugleich. Erkläre dem Menschen, wie Du fühlst. Schreibe alles so nieder, wie es für Dich richtig ist und wie der Andere es ohne emotionale Schläge lesen kann. Erzähle von Dir, vermeide Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Der Vorteil beim Schreiben eines Briefes ist, dass Du vorher in Ruhe über alles nachdenken kannst. Du kannst Formulierungen suchen, die sanft und doch klar sind. Denke daran, in der Situation selbst wirst Du innerlich sehr aufgeregt sein.
Wenn Dein Brief fertig ist, und Du hinter jedem Satz stehen kannst, dann lasse den anderen Menschen nicht mit diesem Brief alleine. Sei mutig und sei dabei, wenn er oder sie Deine Zeilen liest, damit Du auf alles reagieren und seine Fragen beantworten kannst. Sei Dir bewusst, dass ihm oder ihr Deine Wahrheit weh tut und das der Andere unter Schock steht, denn ein Teil seiner Welt bricht gerade zusammen. Er steht ganz am Anfang des Abschiedsprozesses, der in Dir selbst schon um einiges weiter fortgeschritten ist. Deshalb bist Du emotional im Vorteil und hast eine Verantwortung dem Anderen gegenüber. Sei liebevoll, einfühlsam und in Deinem eigenen Interesse trotzdem konsequent. Lasse Dich nicht aus falsch verstandenem Mitleid hinreißen, denn das weckt falsche Hoffnungen und erschwert dem Anderen die Trennung nur unnötig.
Auch wenn Du diesen Brief am Ende vielleicht doch nicht als Dein Sprachrohr nutzen möchtest, so ist diese Form der Auseinandersetzung mit Dir selbst auf alle Fälle eine sehr gute Vorbereitung.
Trennungs-Tipp 3: Der Ort
Wähle den Ort und den Zeitpunkt ganz bewusst. Denn nur dann kannst Du garantiert bestmöglich vorbereitet sein, wenn Du Deinem Partner begegnest. Überlasse nichts dem Zufall. Auf diese Art begegnest Du dem Anderen mit Respekt und Achtung. Die Gedanken und Mühen die Du Dir machst, sollten es Dir Wert sein, nach der gemeinsamen Zeit die ihr miteinander verbracht habt. Das wird Dir auch dabei helfen, Deine eigenen Schuldgefühle dem Anderen gegenüber, in Maßen zu halten. Jeder ist Schmied seines eigenen Glückes, doch manchmal müssen wir weh tun, um uns selbst besser gerecht zu werden.
Vielleicht fragst Du Dich nun, welcher Ort der Richtige ist.
Vielleicht wäre ein Ort gut, an dem nicht zu viel Nähe entstehen kann und doch auch genügend Raum ist für die intime Trauer des Anderen? Du kennst ihn/sie, spüre dem nach und wähle einen Ort, der für den Anderen gut ist. Das kann ein Park sein durch den ihr spaziert, die abgeschiedene Ecke in einem kleinen Café, oder das Wohnzimmer. Egal welchen Ort Du wählst, er sollte die Trauer des Anderen nicht einschränken, Rückzugsmöglichkeiten bieten und zu viel Nähe ausschließen.
Trennungs-Tipp 4: Erinnerungen und gemeinsame Anschaffungen
Jetzt wo Du Dich getrennt hast und der Andere um die Trennung weiß, folgen die nächsten Schritte.
Ihr wart einige Zeit zusammen und habt gemeinsame Erinnerungen. Fotos, Musik, Briefe, der neue Kühlschrank, die Wohnung … Wichtig ist es, dem anderen Zeit zu lassen. Zeit bis er bereit ist sich Stück für Stück der Realität zu stellen und sich von gemeinsamen Dingen und Inhalten zu verabschieden. Im optimalen Fall ist es keine Hauruck-Aktion, sondern ein langsames, gemeinsames Sortieren und Loslassen. Es ist gut, wenn ihr euch beide darauf innerlich vorbereiten könnt, deshalb sind fest vereinbarte Termine mit einem ausgemachten Inhalt, die klarste Variante.
Sei Dir bewusst, dass unter Umständen immer noch Wünsche und Hoffnungen in Deine Richtung gehen und das der Andere unbewusst nach Zeichen suchen wird. Sei also klar, liebevoll konsequent und strahle Sicherheit in Deiner Entscheidung aus.
Sei großzügig beim Teilen von gemeinsamen Gütern oder Erinnerungsstücken, und wünsche Dir nur das, was Dir wirklich sehr wichtig ist, oder was Du unbedingt für Dein Leben brauchst. Materielles ist ersetzbar. Verdeutliche Dir, dass der Andere viel mehr verliert. Er verliert seine Hauptbezugsperson, seine langjährige Freundin oder seinen Ehemann, er verliert seine Zukunftsträume und muss sich ungewollt im Leben neu orientieren.
Fazit zum Thema Trennung und Schluss machen
Eine stilvolle und sensible Trennung setzt also Dein Einfühlungsvermögen und Deine Wertschätzung dem Anderen gegenüber voraus. Sie benötigt Deine bewusste Auseinandersetzung mit der Trennung, mit Deinem Gegenüber und Dir selbst. Und sie braucht Deinen persönlichen Mut.
Gelingt es Dir die Trennung so zu gestalten, dass der Andere sich trotz der Trennung wertgeschätzt fühlen kann, hast Du unter Umständen eine wertvolle Freundschaft gewonnen und kannst doch Deiner eigenen Wege gehen. Bis dahin ist es zwar ein langer und auch schmerzhafter Weg für euch Beide, doch die Möglichkeit liegt in Deiner Hand. Sei mutig und stehe zu Dir.
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